Wie hat sich mein Leben durch Träumen entwickelt und wie dehnt sich mein Leben aus?

The Color of Peace

Das grösste Geschenk des Träumens ist für mich die neue Wertschätzung, die ich erleben darf. Wertschätzung für mich, das Leben, den Tod, die Menschen um mich herum, was mir geschieht, wie es mir geschieht, wie ich damit umgehe, was ich erlebe, wie ich mir begegne. Wertschätzen ist Frieden.

Meine Reise begann 2004. Damals noch mit vielen Selbstzweifeln, inneren Konflikten, Sehnsüchten und Fragen, erlebte ich erstmals Wahrnehmungsräume, die sich wie ein wahres Zuhause anfühlten. Befreites, klares Sein in mir und im Raum. Es fühlte sich völlig natürlich und normal an, als wäre es die eigentlich normale Wahrnehmung - wache wahre Natur.

Für einen kurzen Moment erlebte ich es. Es war eine flüchtige Erfahrung. Die Alltags-Normalität und -Themen kehrten bald wieder ein. Und doch: Ich war berührt von einem Hauch gefühlter Wahrheit, die sich nicht in Worte fassen lässt.

Erste Eindrücke: Gefühle von Verbundenheit mit der Natur. Heimatgefühle wo immer ich war. Die menschengemachte Zivilisation mag sich fremd und bedrohlich anfühlen, doch die Natur ist überall gleich. Mit ihr kann ich mich überall verbinden und mich auf diesem Planeten und im Universum zuhause fühlen. Ich darf mich auch selbst lieben. Eine neue Wertschätzung für Musik.

Das Gefühl von Ohnmacht begleitet mich schon seit der Kindheit. Das wird mir rückblickend bewusst. Früher verlor ich mich in Sehnsucht und Selbstmitleid. Heute taucht sie zwischendurch noch auf. In Alltagssituationen stämpfelt es innerlich manchmal noch. Ein kurzes Aufflackern von Wut, Ohnmacht, alten Mustern. Dann verebbt es wieder. Meist wird es mit rechtzeitig bewusst und ich kann die Energie umlenken. Dann lindere ich den Schmerz mit Dankbarkeit, relativiere die Situation, mache mir Umstände bewusst, reflektiere etc. Schreibe es ins Tagebuch. Frieden schliessen und loslassen. Im Gegensatz zu früher brauche ich nicht mehr drei Wochen, bis ich ein Wort für die Gefühle finde.

Mein Leben heute fühlt sich leichter an als früher. Ich fühle mich verbunden mit mir, meinem Umfeld, meiner Umwelt, dem Universum.

Ich schreibe das meiste meiner Entwicklung den Träumerreisen zugute. Sie haben mich geführt, mir das Staunen wieder beigebracht, Perspektiven aufgezeigt, mir meine Schönheit, meine Kraft und meine Würde gezeigt, mich im Herzen berührt. Ich habe gelernt, berührbar zu sein und mich im Herzen berühren zu lassen.

Viele Themen sind mir seither aufgegangen, wie Selbstliebe, Selbstermächtigung, Selbstbewusstsein, ein neues Selbstverständnis.

Unbeschreiblich diese Fülle. Eindrücke und Einsichten, Erlebnisse von Einheit, Erwachen, Erhabenheit, Ekstase, im wundervollsten Sinn Erschütterndem und Erbaulichem. Ich habe Antworten auf Fragen erhalten, von denen ich nicht wusste, dass ich sie habe.

Vieles geboren aus gemeinsamen Reisen, erlebe ich immer wieder, dass in einer Gruppe oft einige mit ähnlichen Themen unterwegs sind. Resonanz. Mitträumerfamilie. Berührend, inspirierend, nährend.

Wunderbar diese Möglichkeit, sich zu erleben, zu offenbaren, zu öffnen für die Wahrnehmung gefühlter Wahrheit, wie auch immer sie sich zeigen mag.

Früher beneidete ich diejenigen, welche bunte Bilder beschrieben von ihren Reisen. Ich erhielt stets nur kurze, knappe Wortschnippsel, wollte aber auch so bunt und plastisch beschreiben können. Ich stellte fest, dass es genau diese Wortschnippsel waren, die mir hängenblieben. Nuggets, kurze Mantras, die mich seither begleiten und mir immer wieder Halt geben und innere Gelassenheit, mit allem umzugehen und dankbar zu sein.

Heute verspüre ich viel Neugierde und Lust auf neue Erfahrungen in verschiedenen Bereichen. Ich spüre die Impulse. Die Energie will fliessen. Ich gebe ihr Raum. Der Weg ist das Ziel. Ich lerne es immer wieder aufs Neue. Eine wunderbare Erfahrung des immer wieder Ankommens im Hier und Jetzt. S'Stäggeli uf, s'Stäggeli ab, juhee.

Der Schmerz von früher, die schweren Themen sind leichter geworden oder haben sich aufgelöst, erfüllt, mir in jedem Fall viel beigebracht, wie ich bin und warum. Ich habe vergeben. Alte Muster und Reaktionen tauchen immer noch auf, doch seltener und nicht mehr mit der vereinnahmenden Macht von früher.

In Krisen oder sonst fordernden Zeiten fühle ich mich immer wieder verbunden, getragen, geführt. Eine neue Wertschätzung für den Schmerz und den Tod. Neue Sichtweisen und Instrumente für den Umgang damit. Demut und Hingabe. DisEngage. Raum der Gnade.

Achtsamkeit + Mitgefühl = Innerer Frieden.

Ich bin Ekstase, ich bin Oase.

Visionen sind Dimensionen.

Ich muess nüm.

Der Hauch gefühlter Wahrheit von damals wurde zu Leuchtturm, Heimathafen, Nährboden, Lebensschule, Spielwiese, erweitertem Kontext und Bezugsrahmen, Erfahrungs- und Erkenntnisraum. Ein neues Lebens- und Seinsgefühl heute im Vergleich zu früher. Liebe.

Ich bin da. I am Warrior.

Tief dankbar. In Demut.

Von Herzen.

Aho

Soaring Roaring Thunderbird
11.12.2023, 51 Jahre

Soaring Roaring Thunderbird